Die Würde eines Menschen ist ein sehr fragiles und individuelles Gut – sie hat viel damit zu tun, wie man sich selbst fühlt, von anderen wahrgenommen wird und behandelt werden möchte.
Zielführende Kommunikation und Mitgefühl leisten in der Pflege einen entscheidenden Beitrag zum Patientenwohl und Würdeempfinden. Der Ansatz «Dignity in Care» geht gezielt ein auf die persönlichen Bedürfnisse und krankheitsbedingten Umstände der Patientinnen und Patienten. Würdestärkende Methoden steigern nicht nur die Patientenzufriedenheit und Lebensqualität, sondern erleichtern auch den Pflegealltag.
Wann wird die Würde verletzt?
Würde fängt schon in scheinbar kleinen Alltagssituationen an. Eine Tonlage kann darüber entscheiden, ob eine Bewohnerin Ihrer Pflege und Betreuung vertraut, eine Nachfrage, ob man sich berücksichtigt fühlt. Oftmals leiden im beruflichen hektischen Alltag die Autonomie und das Wohlbefinden der Bewohnenden. Aufgrund ihrer Krankheit und dem erhöhten Pflegebedarf fühlen sich Bewohnenden oft ausgeliefert und in ihrer persönlichen Würde verletzt.
Was ist würdevolle Pflege?
Verluste, Veränderungen oder existenzielle Ängste beschäftigen Pflegebedürftige stark und haben Einfluss auf das persönliche Würdeempfinden. Um dieses gezielt zu stärken, hat der kanadische Professor Dr. Harvey Max Chochinov, Begründer der «Dignity Therapy» (Würdetherapie), mit «Dignity in Care» einen praxisnahen Ansatz für würdestärkende Pflege entwickelt. Mit würdestärkenden Methoden und Gesprächstechniken wird jede Person individuell in ihren Bedürfnissen abgeholt und im Pflegealltag begleitet. Das bringt den Menschen hinter dem Patienten zum Vorschein – und zum Glänzen.
Das ABCD würdestärkender Pflege
Das ABCD würdestärkender Pflege dient als Anleitung, um die Grundprinzipien der Würde in der Patientenversorgung umzusetzen und das Würdeempfinden zu stärken. Der Kurs «Dignity in Care» von ARTISET Bildung vermittelt praktische Tools und Gesprächstechniken für die würdestärkende Pflege. Ziel des ABCD-Modells würdestärkender Pflege ist es, Patient:innen in ihrer neuen Situation abzuholen, ihnen Kompetenzen für den Umgang mit Veränderungen zu vermitteln, sie bei Herausforderungen zu begleiten und damit das Wohlbefinden zu fördern.
Kurs: Dignity in Care – Würde stärken bei der Versorgung älterer und kranker Menschen
Detailinformationen und Anmeldung
Interview mit Peter Muijres im Alzheimer Magazin (erschienen 8. Januar 2023)
Video-Beitrag SRF Puls (gekürzt), 16. Januar 2023
Peter Muijres, Psychologe und med. Anthropologe, Autor und Kursleiter für Dignity Therapy und Dignity in Care, www.dignitytherapy.ch
Kontakt
Marylène Renggli | Bildungsbeauftragte | marylene.renggli@artisetbildung.ch | 041 419 01 96