Positive Leadership - Anders.Erfolgreich

Die Positive Psychologie gewinnt für die Betriebsführung und das Management immer mehr an Bedeutung. Positive Führung stärkt die Mitarbeitenden. Das ist zentral, denn der Erfolg einer Organisation ist eng verbunden mit der Arbeitszufriedenheit der Angestellten.

Das «klassische Führen», das oft darauf ausgelegt war, Defizite zu reduzieren, entspricht nicht mehr den Erwartungen der Arbeitnehmenden. Sie wollen sich wohlfühlen und Sinnhaftigkeit in ihrer Arbeit finden. Dabei sollten ihre persönlichen Ziele im Einklang mit ihrer Beschäftigung stehen. Betriebliche Kennzahlen sind wichtig, aber wenn der Fokus nur darauf liegt, ist es für das Engagement der Mitarbeitenden nicht förderlich. Der Schwerpunkt von positiver Führung liegt auf den Stärken der Mitarbeitenden.

Was ist Positive Psychologie?

Positive Psychologie befasst sich mit der Frage, wie das psychische Wohlbefinden und die persönliche Entwicklung eines Menschen nachhaltig unterstützt werden können. Sie eröffnet neue Zugänge nicht nur für das einzelne Individuum, sondern auch für Teams und Organisationen. Der Ansatz lädt ein, neu zu denken und die Dinge aus einer anderen Perspektive zu sehen. (Definition siehe am Ende des Artikels)

Das Faszinierende an der Positiven Psychologie ist ihre Einfachheit und Praxistauglichkeit. Sie kann auf den verschiedenen Ebenen angewendet werden, von Organisationen über Führungskräfte bis hin zu Einzelpersonen wie Mitarbeitende, KlientInnen oder KundInnen.

Grundbegriffe der Positiven Psychologie - PERMA

Die Wissenschaft der Positiven Psychologie beschäftigt sich vor allem mit den Charakterstärken jedes Einzelnen und dem PERMA-Modell, die zusammen zum Aufblühen (englisch: «flourish») führen. Bei den Charakterstärken haben sich Experten aus aller Welt auf 24 Charakterstärken und 6 Tugenden geeinigt. Untenstehend die Themen der Positiven Psychologie, die aufeinander aufbauen und so das «Aufblühen» eines Menschen, eines Teams oder einer Organisation ermöglichen.

P: Positive Emotions
E: Engagement
R: Relationship
M: Meaning
A: Accomplishment

Positive Psychologie will nichts «schönreden» oder schwierige Rahmenbedingungen verneinen und hat in diesem Sinne wenig gemeinsam mit «Positivem Denken». Es geht vielmehr darum, den einzelnen Mitarbeitenden, den Führungskräften und auch den Organisationen neue strukturelle und persönliche Möglichkeiten zu eröffnen, sich ein zufriedeneres (Arbeits-)Leben zu schaffen, seine Stärken bewusst einzusetzen und ganz im Sinne der Positiven Psychologie «aufzublühen».

Positive Organisations- und Führungskultur

Eine positive Organisationskultur hängt wesentlich von den Menschen ab, die in einer Institution arbeiten. Sind sie zufrieden in ihrem Job, ist ihre Haltung positiver, und sie leisten mehr. Der Erfolg einer Institution / einer Organisation wird also stark von der Arbeitszufriedenheit seiner Mitarbeitenden beeinflusst.

Gerade im Sozial- und Gesundheitsbereich herrschen oft keine einfachen Rahmenbedingungen. Vor allem mangelt es an Ressourcen, und die hohe Arbeitsbelastung führt häufig zu einer grossen Frustration. Dabei weiss man, dass Glück und Gesundheit zusammenhängen. Zufriedene Mitarbeitende werden seltener krank und schneller gesund. Dadurch reduzieren sich auch ihre Stresshormone im Körper. Darum lohnt es sich, gute Bedingungen zu schaffen, auch bei teilweise widrigen Umständen. Aber was braucht es, um die betriebswirtschaftlichen Ziele trotz Personalmangel zu erreichen und die Personalfluktuation einzudämmen? 

Die Kurse «Positive Leadership» und «Agiles Führen und Positive Leadership» unterstützen Führungsleute in ihrem Anliegen, motivierend, optimistisch und stärkenorientiert zu führen.
Detailinformationen und Anmeldung

Kontakt
Catalina Walther, Bildungsbeauftragte Führung/Management, 041 419 72 52 I E-Mail


Definition Positive Psychologie

  • «Die Positive Psychologie beschäftigt sich in Forschung und Praxis mit den Bedingungen und (Wechsel-)Wirkungen, die eine optimale Entwicklung von Personen, Gruppen und Organisationen ermöglichen.» (Gable und Haidt 2005; Linley et al. 2006).
  • Positive Psychologie ist die Wissenschaft vom gelingenden und erfüllten Leben. Es ist die erste Disziplin, die sich wissenschaftlich mit diesem Thema befasst. Es geht dabei um die Frage, wie das psychische Wohlbefinden und die persönliche Entwicklung eines Menschen nachhaltig unterstützt werden können. Dahinter liegt das Anliegen, dass die psychologische Arbeit sich weniger an Defiziten orientieren soll, sondern an den vorhandenen Stärken und Ressourcen.
  • Die Positive Psychologie als Forschungszweig ist jung und gehört der akademischen Psychologie an. Sie wurde Ende der 1990er Jahre durch den US-Psychologen Martin Seligman begründet, der in einer Ansprache vor der Amerikanischen Psychologen-Vereinigung im Jahr 1998 zum ersten Mal über diese Disziplin sprach. Die Ursprünge liegen aber viel weiter zurück. So hat bereits Aristoteles über Glück, Sinn und Tugend philosophiert. Als «Grossvater» der Positiven Psychologie wird Abraham Maslow bezeichnet. Er hat wesentliche Grundprinzipien positiver menschlicher Entwicklungen aufgezeigt und bereits 1954 gefordert, dass die Psychologie positiver und weniger negativ werden müsse. Auch Carl Rogers hat den Menschen als grundsätzlich positiv und entwicklungsfähig angesehen

Haben Sie gewusst?

Haben Sie gewusst, dass Dänemark unter den glücklichsten Ländern der Welt aufgeführt wird? Seit über 200 Jahren leben die Dänen das Glückskonzept «Hygge». Dieser Ausdruck steht für Wohlbefinden, Gemütlichkeit und Erfahrungen, die Gefühle für Sinn vermitteln. «Hygge» ist omnipräsent, auch in der Arbeitswelt. Es beinhaltet die wesentlichen Elemente der Positiven Psychologie. Die Devise lautet, dass es überall und jederzeit schön sein darf. Im Büroalltag fokussieren sich die «hygge-Spezialisten» auf die folgenden fünf Aspekte:

  1. Die eigene Einstellung: Wie gehen wir den Tag und den Job an?
  2. Arbeitsplatzgestaltung: Wie schaffen wir eine Umgebung, die uns behagt?
  3. Arbeitszeit und Arbeitsort: Vertrauen in die Mitarbeitenden: Entgegenkommen bei den Arbeitszeiten, neue Arbeitsmodelle wie Homeoffice
  4. Kollegiales Miteinander: Gespräche und Beziehungen führen, die gut tun
  5. Führungs- und Unternehmenskultur: Gleichberechtigtes Arbeiten, frische und gesunde Verpflegung, Freizeitaktivitäten etc. fördern das Arbeitsklima